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Heizölpreisabwärtstrend legt eine Pause ein

Die US-amerikanische Zollpolitik belastet die Wirtschaft und führte diese Woche zu einem deutlichen Ölpreisverfall. Zusätzlicher Abwärtsdruck wurde durch die Förderquotenerhöhung der OPEC+ verursacht. Dem konnten auch ein Ölpreistreibender DOE-Bericht und Spekulationen auf eine russische Fortführung des Angriffskrieges nicht entgegenwirken.

Der Euro stagniert bei 1,16 Dollar während die Ölpreise einen moderaten Erholungsversuch starten. Dennoch werden die Rohölsorten Brent und WTI mit 66 bzw. 63 Dollar pro Fass derzeit unterhalb der gestrigen Vormittagswerte gehandelt. ICE Gasoil startet derweil wieder mit 670 Dollar pro Tonne in den Handel.

Die Ölpreise beenden die Woche mit deutlichen Verlusten. US-amerikanische Strafzölle eine Vielzahl seiner Handelspartner und zusätzliche Zölle gegen Indien, wegen des Imports russischen Öls, wirken sich potentiell negativ auf die globale Wirtschaft und damit Ölnachfrage aus. Zusätzlich erhöhte die OPEC+ ihre Förderquoten ab dem kommenden September erneut deutlich. Letztlich erklärte sich der russische Präsident Vladimir Putin am gestrigen Donnerstag zu einem Treffen mit dem US-amerikanischen Präsidenten Donald Trump bereit. Der Ölmarkt vermutet, dass dies zu einer diplomatischen Lösung im Ukraine-Krieg führen könnte. Dies wiederum macht den Weg frei für den Abbau von Sanktionen, welche den Kauf russischen Rohöls verhindern oder erschweren.

Trotz der sinkenden globalen Ölpreise steigen die Heizölkosten. Hintergrund sind hier zum einen die Niedrigwassersituationen entlang z. B. des Rheins, welche die Transportkosten erhöhen, die dadurch seit Wochen niedrigen Lagerbestände sowie die in den letzten Tagen deutlich angezogene Nachfrage.
In Österreich sanken die Heizölpreise heute Vormittag dennoch um im Schnitt 0,7 Cent pro Liter. Allerdings lagen hier die Heizölpreise die letzten Wochen auch deutlich über dem Niveau der anderen beiden DACH-Regionen. In der Schweiz stagnieren die Heizölpreise noch auf dem Vortagesniveau, während sie in Deutschland bereits um im Schnitt 0,45 Cent pro Liter stiegen.
Eine Rückkehr zu sinkenden Heizölpreisen scheint derzeit wahrscheinlich. Einzig eine bockige Reaktion seitens Russlands könnte hier für Auftrieb sorgen. Hintergrund ist, dass die USA in diesem Fall mit weiteren Strafzöllen gegen China gedroht haben. Marktbeobachter sind sich allerdings einig, dass Donald Trump es nicht wagen würde, diese tatsächlich einzuführen. -fr-

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