Der neuste Bericht des DOE zeigt einen unerwarteten Benzinbestandsanstieg vor Thanksgiving in den USA und weckte neue Ölnachfragesorgen. Mit Spannung erwartet der Ölmarkt nun das Ergebnis des OPEC+-Treffens am Sonntag.
Der Euro hält sich weiterhin bei 1,05 Dollar, folgt allerdings den Ölpreisen auf einem leichten Abwärtstrend. Die Rohölsorten Brent und WTI halten sich noch auf 72 bzw. 68 Dollar pro Fass, während ICE Gasoil bereits auf 668 Dollar pro Tonne sank.
Der gestern Nachmittag veröffentlichte Bericht des US-amerikanischen Department of Energy (DOE) drückt derzeit auf die Ölpreise. Zwar sanken die Rohölbestände moderat und stärker als erwartet, auf der anderen Seite kam es zu deutlichen Benzinbestandsaufbauten. Da heute ein kurzer Feiertagszeitraum in den USA beginnt, wurde mit steigender Nachfrage gerechnet.
Dieses Jahr lag die Ölnachfrage in den USA und China, den beiden größten Wirtschaftsnationen der Welt konstant unter den Markterwartungen und drückt damit auf die Ölpreise.
Dieser Abwärtsdruck wurde nur durch die anhaltenden Förderquotenkürzungen der OPEC+ ausgeglichen. Der Ölmarkt erwartet deshalb mit Spannung das am Sonntag stattfindende Treffen des Förderkartells. Aktuell wurde eine weitere Verschiebung, der graduellen Rücknahme der freiwilligen Förderquotenkürzungen in Höhe von rund 2,2 Mio. B/T, von einem Monat eingepreist. Aufwärtsdruck könnte entstehen, wenn eine längere Verschiebung beschlossen wird und Abwärtsdruck würde entstehen, wenn die erwartete Verschiebung ausbleibt.
Der neuste Heizölpreisabwärtsrutsch sorgt für eine sprunghaft ansteigende Nachfrage, welche bei fast dem Doppelten des für diese Jahreszeit üblichen Wert liegt. Eine Vielzahl an Tanks ist weiterhin nur unzureichend für die aktuelle Heizsaison befüllt. Weiteres Abwärtspotential ist kurzfristig nicht erwartbar, während gleichzeitig das neue Jahr und die damit verbundene Erhöhung der CO2-Abgabe immer näher rückt. Glückspiel freudige Heizölinteressenten könnten das OPEC+-Treffen abwarten, es ist allerdings unwahrscheinlich, dass die erwartete Verschiebung der Förderquotenkürzungen ausbleibt.
Die Heizölpreise sanken heute Vormittag in Österreich im Schnitt um minimale 0,05 Cent, in der Schweiz um 0,35 Rappen und in Deutschland um 0,9 Cent pro Liter. In der Bundesrepublik gibt es damit vor allem im Süden und Osten erste regionale Angebot um die 90 Cent pro Liter herum. -fr-