Die Öl- und Heizölpreise gehen mit deutlichen Abschlägen ins Wochenende. In Deutschland und der Schweiz wird Heizöl je nach Region um bis zu 1,5 Cent bzw. Rappen je Liter günstiger. In Österreich bleiben die Preise gegen den Trend vorerst kontant. Im bundesdeutschen Durchschnitt fällt der Literpreis unter 90 Cent auf den niedrigsten Stand seit 1. September und heizt damit die Nachfrage stark an. Die spätsommerliche Bevorratungswelle rollt.
Die Ölpreise an den internationalen Börsen in London und New York kamen am Donnertag im Nachgang der Monatsberichte von EIA, IEA und OPEC stark unter Druck und gingen mit Abschlägen rund 2,5 Prozent aus dem Handel. Am Freitagvormittag läuft eine leichte Aufwärtskorrektur und der Preis für ein Barrel Nordseeöl (Brent) kann sich auf 66,75 Dollar erholen. US-Rohöl (WTI) notiert bei 62,60 Dollar. Das für den Heizölpreis ausschlaggebende Gasöl wurde auf bis 680 Dollar je Tonne durchgereicht und kann sich am Freitagmittag bei 687 Dollar stabilisieren. Das Euro-Dollar-Verhältnis zeigt sich kaum verändert bei 1,1728 Euro je US-Dollar und sorgt dafür, dass der Ölpreisrückgang auf dem Inlandsmarkt ankommt.
Am Weltmarkt konnten sich am Donnerstag die preisdrückenden Faktoren der Monatsreports von IEA, EIA und OPEC durchsetzen. Alle drei Institutionen gehen davon aus, dass der Ölmarkt trotzt steigender Nachfrage in eine Überversorgung läuft, da das Angebot schneller steigt als der Konsum. Am Freitag können sich die Ölnotierungen kurzfristig erholen, da der Fokus in Richtung Russland wechselt. Während Japan und Europa auf einen Preisdeckel für russisches Rohöl setzen, der von 60 Dollar auf 47,6 Dollar je Barrel gesenkt werde soll, setzt US-Präsident Trump auf Zölle gegen China und Indien um russische Ölimporte zu sanktionieren. China und Indien sind die verbliebenen Hauptabnehmer russischen Rohöls.
Am nationalen Heizölmarkt profitieren Kunden weiterhin von günstigen logistischen Rahmenbedingungen und einer weitgehend homogenen Preislandschaft. Die Heizölpreise in Deutschland zeigen die idealtypische Verteilung mit den günstigsten Einkaufskonditionen im Norden und Westen und etwas ansteigenden Notierungen in Richtung Südosten. Hamburg zeigt aktuell einen Durchschnittspreis von 86 Cent je Liter Heizöl und Kunden im Großraum München müssen mit knapp 91 Cent je Liter rechnen. Die Unterschiede ergeben sich u.a. aus Transportkosten und regionalen Kaufkraftunterschieden. Insgesamt bleibt die Kaufgelegenheit für Heizöl im Vorfeld der Heizperiode günstig und über das Wochenende hinaus sind ähnliche Marktbedingung zu erwarten.